Freudig begrüßten wir unseren Apostel Klaus Katens und seine Begleitung, die Apostel Marat Aktschurin und Wladimir Lasarew mit dem Lied „Frohlock, mein Herz, weil Jesus Christ zum Himmel aufgefahren ist“(GB 73).
Noch beeindruckt von dem großen Erleben des „Internationalen Jugendtages“ mit den über 30000 Teilnehmern, versicherte der Apostel, dass der Herr auch bei denen gegenwärtig ist, die sich im Glauben und in Jesu Namen versammeln, also auch bei uns im Gottesdienst. Einen Bericht vom Jugendtag wollte er der Jugend überlassen, die zu einem späteren Zeitpunkt darüber berichten wird.
Da der Gottesdienst zwischen Himmelfahrt und Pfingsten lag, legte der Apostel Katens ein dazu passendes Wort aus der Apostelgeschichte zugrunde:
„Diese alle [die Jünger] hielten einmütig fest am Gebet“ (Apg.1, 14)
Der Apostel ging dann eindrucksvoll auf das damalige Geschehen ein und schilderte den Glaubenskampf der Jünger in dieser Zwischenzeit. Die Jünger haben nach Himmelfahrt Jesu sehr oft zurückgeblickt, was sie hautnah erlebt hatten: Jesus hat die Menschen mit seiner Liebe geradezu überschüttet! Viele folgten ihm nach auch wegen seiner Wunder. Doch wenige blieben, als er etwas sagte, was nicht ins menschliche Schema passte:
Jesus sagte ihnen, er werde sein Leben zum Opfer bringen, verspottet, verhöhnt, angeklagt werden und müsse letztlich am Kreuz sein Leben lassen. Das müsste geschehen, damit der Wille Gottes in seiner Vollkommenheit erfüllt wird. Aber er gab den Jüngern zum Trost eine kräftige Zusage: „Ich werde am dritten Tag von den Toten auferstehen!“ Sie haben es gehört, aber nicht in der Realität begriffen, es war für sie unvorstellbar.
Daraus kann man Parallelen zu unserer Zeit ziehen, die auch eine wichtige Zusage Jesu in sich birgt: „Ich will wiederkommen in einer Kürze! Und ich will euch, die ihr euch darauf zubereiten lässt, zu mir nehmen, in die ewige Gemeinschaft mit Gott.“ Wir stehen heute in der Erwartung der Wiederkunft Christi, die man nur im Glauben erfassen kann. Man kann sich das nicht vorstellen! Dass plötzlich der Herr Jesu vom Himmel kommt, dass diejenigen, die uns vorauf gezogen sind, als erste verwandelt werden und wir ihnen entgegen gerückt werden in den Wolken? Menschlich gesehen geht das nicht. Das muss man glauben. Wie kann man den Glauben daran festigen? Indem man gemeinsam betet. Zweifel werden durch kräftige Gebete zur Seite geschoben.
Apostel Marat Aktschurin wies auf das gemeinsame Gebet von über 30000 jugendlichen Geschwistern in Düsseldorf hin. Man hat in jede Richtung geschaut und doch nur einen Teil vom Ganzen gesehen. Es war schon ein Erlebnis, wo alle dort einmütig im Gebet verbunden waren. Auch wenn wir heute weniger sind, Gott hört doch das gemeinsame Gebet. Für Gott ist wichtig, dass jede einzelne Seele ihn anspricht. Jeder Einzelne ist für Gott immens wichtig. Nimmst du heute für dich etwas Brauchbares mit? Haben wir, wie die Jünger, die Wichtigkeit des Augenblicks verstanden? Für Gott ist heute wichtig, dass wir uns im gemeinsamen Beten vereinen. Die Jünger damals „entspannten“ und schliefen ein. Der Apostel fragte uns: „Wie sieht dein Morgengebet aus, wenn du es eilig hast? Bedankst du dich für alles Gute? Oder wie gestaltet sich dein Gebet, wenn Du in Not bist?“ Jesus lehrte seinen Jüngern beten. Ganz so werden wir es wohl nicht „stemmen“. Aber unsere Hingabe zu Gott muss zu spüren sein. Dann halten wir die Gabe des Gebets hoch!
Apostel Wladimir Lasarew wies darauf hin, dass wir das Gefühl des Einsseins im Gottesdienst haben. Wir wollen eine Einheit bilden. Wie war die Woche für dich? Was hält uns ab, einander in die Augen zu schauen? Jesus schaute jeden in die Augen. Jeden hat der Herr Jesus wieder auf die „Beine gestellt“. In Gethsemane weckte Jesus die Jünger immer wieder: Betet mit mir! Der Erlöser unserer Seele sagt uns jetzt, 2000 Jahre später, betet inbrünstig und einmütig. In jedem Gottesdienst besieht uns Jesus. Freuen wir uns, er nimmt sich Zeit, um mit uns zu sprechen, wie ein Vater mit seinen Kindern spricht. Der Apostel erwähnte den Bezirksapostel Deppner im Jugendtag: Dieser wies auf die Fußwaschung des Herrn hin. Jesus wusch auch Judas die Füße. Wie ist das, wenn wir einem Bruder die Füße waschen sollten, den wir nicht mögen? Würden wir ihn am liebsten in die Füße beißen? Niemand ist gedanklich davor gefeit: Beten wir in diesem Augenblick! Gott gibt Kraft zum Vergeben und Verstehen.
Der Apostel Katens fasste die Kerngedanken des Gottesdienstes zusammen: Beten stärkt den Glauben, den wir in dieser Zeit dringend benötigen. Das Gebet ist die innige Unterhaltung des Glaubenden zu Gott. Die macht es möglich, dass wir im Glauben erfassen, was Jesus verheißen hat. Gott steht uns zur Seite und stärkt den Glauben. Dann können wir uns als die Jünger Jesu betätigen und unseren Nächsten so lieben, wie wir uns lieben.