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Ein kleiner Hintergrundbericht zum IJT 2019 in Düsseldorf in 2 Teilen – erster Teil

Der Jugendtag begann für uns bereits einige Wochen zuvor. Nachdem der Hallenplan für den Berlin-Brandenburger Stand feststand, musste eine Fläche von fast 1000 m² mit Leben erfüllt werden. Dazu zählte abschließend eine große Bühne mit viel Technik, Orgel, Leinwand und natürlich einem großen Bereich für das Publikum. Aus unseren Betreuungsgebieten wurde eine Seidenstraße geplant, die die einzelnen Kulturen, die an dieser Straße liegen und leben, vorstellen.  Das Brandenburger Tor wurde mit einem Vorplatz gebaut, der mit besonderen Stolpersteinen,  so wie sie auch in Berlin  zu sehen sind, geziert wurde. Mit diesen Stolpersteinen wurde an Glaubensgeschwister erinnert, die plötzlich und unerwartet aus ihrem Leben gerissen wurden, sei es durch Krankheit, oder Unfälle. Abgerundet wurde die Fläche mit einem echten Kahn aus dem Spreewald, einer Gegenüberstellung einzelner nicht christlicher Glaubensrichtungen in Bezug auf den Ewigkeitsglauben, einem Netz der Liebe. Die Beteiligung an der Ökumene wurde per Video vorgestellt.

Nicht vergessen dabei wurde eine Handyladestation. Ein besonderer Publikumsmagnet und als einen kleinen Höhepunkt gab es noch einen echt Berliner „Späti“, der zum Verweilen einlud. Das war die Planung. Alles was für die Umsetzung des Konzeptes nun benötigt wurde, musste organisiert, bereitgestellt und bestellt werden. Am Ende stand dann eine große Liste zur Verfügung, wann und wo alles abgeholt werden sollte. Das fing dann in Hoyerswerda an, wo der Spreewald – Kahn stand, erstreckte sich über weitere Gemeinden die in Berlin angefahren werden mussten, um die benötigten Gegenstände abzuholen. Final wurde das Fahrzeug dann in Lichtenberg gepackt, wo immer mehr Sachen auftauchten, die noch mit mussten. Als das nun fertig war, kamen noch Kartons, die in Tegel angeliefert wurden, dazu. Der LKW hatte seine Kapazitätsgrenze zu 100 % erreicht. Wir waren nach 3 Tagen Ladetätigkeit nun abfahrbereit.

In großer Vorfreude, was uns erwarten wird, haben wir am Montag dann Berlin um 8 Uhr verlassen. Geplant waren bis zur Ankunft 7,5 Stunden Fahrzeit Plus 45 Minuten Pause. Unser Ziel war eine Ankunft gegen 17 Uhr auf dem Messegelände in Düsseldorf. Kurz hinter Hannover ereilte uns dann aber eine Vollsperrung. Die Autobahn wurde auf Grund eines sehr schweren LKW Unfalls komplett in beiden Richtungen gesperrt und wir standen nun mitten in dem immer länger werdenden Stau. Eine Umleitung gab es nicht. Hier machte sich das erste Mal der Engelschutz und die vielen Gebete zu der Reise bemerkbar. Durch die gesetzlich vorgeschriebene Pause verzögerte sich die Fahrt natürlich. Diese haben wir zeitlich auch etwas vorziehen müssen. Das war genau die Zeit, wo wir direkt den Unfall erlebt hätten und das mit ungewissem Ausgang für uns. Deshalb waren dann die fast vier Stunden Wartezeit auf der Autobahn egal. Gegen 21:00 Uhr haben wir dann ohne weitere Verzögerung und unbeschadet das Messegelände erreicht.  Dort erwartete  uns dann schon unser Bischof Knispel mit dem kleinen Messeteam. Das Messegut und wir waren schlussendlich gut angekommen und der Tag endete nach einer über 13 stündigen Fahrt für uns.

Der nächste Morgen begann für uns um 08:30 Uhr. Wir mussten ja in  dem engen Zeitplan die Verzögerung vom Vortag wieder reinholen. Frisch auf der Messe angekommen, konnten wir mit unseren LKW auch gleich  in die Messehalle fahren. Dort waren die Messebauer noch tätig und bauten die bestellten Stände, Bühnen und Flächen auf. Dazwischen wurden dann die Sachen aus dem LKW von uns abgestellt. Alles stand zwar am richtigen Platz, aber der gesamte Aufbau stand uns nun bevor. Im Vorfeld wurden einige Standausrüstungen direkt zur Messe bestellt. Diese wurden auf Abruf uns zugestellt. Alles in Allem hatten wir dann das gesamte Material  vor Ort und beim Blick auf die Uhr  war es dann schon 15.30 Uhr.  Die Messebauer waren fertig und wir hatten Platz für unsere Aufbauten. Diese alle zu beschreiben, würde die Ausgabe sprengen, deshalb beschränken wir uns auf drei spezielle Aufbauten, die uns einerseits viel abverlangt haben, aber auch viel Freude bereiteten.

Ein besonderer Publikumsmagnet war unser Buddy Bär. Dieser war bereits beim letzten europäischen Jugendtag bei und erfreute sich gleich großer Beliebtheit. Kaum hatten wir diesen aufgebaut, war unser Bärchen  ein beliebtes Fotomotiv. Nicht zuletzt wegen dem Spruch: „Ick bin och wida hier“. Viele Teilnehmer erkannten ihn sofort und so war beim Messebau der Ort bereits ein beliebter Treffpunkt.

Technisch mussten Mikrofone, Orgel, Headsets, Lautsprecher, Mischpulte Beamer, Fernseher und Leinwände auf der Bühne installiert und verkabelt werden. Wie immer bei Technik, mussten wir auch viel improvisieren. Wenn in einer riesigen Halle die Akustik stimmen soll, damit der Bereich gut beschallt wird, bedurfte es vielen Tests und Umstellungen der einzelnen Teile, bis wir das gewünschte Ergebnis hatten. Einige Kabel waren zu kurz und mussten ersetzt werden, damit die Darbietenden nicht darüber stolpern. Aber auch das wurde gut gemeistert. Somit hatten wir dann unsere Technik im Griff. Gegen 21:30 Uhr beendeten wir dann unseren Tag mit einem gemeinsamen Abendessen in der hervorragend organisierten Essenshalle. Diese hatte bereits seit Montag für die Messebauer geöffnet.

Eine weitere große Herausforderung war der Bau der Seidenstraße. Für diese wurden extra vier Kamele in Einzelteilen zur Messe geliefert. Diese galt es nun aufzubauen. Eine Bauanleitung gab es nicht und die mitgelieferten Teile passten auch nicht. Das hatte zur Folge, dass ein Kamel auf einmal mit gebrochenen Füßen da lag und unbrauchbar war. Es war zu diesem Zeitpunkt bereits Mittwochmittag und die Eröffnung rückte unaufhaltsam näher.  Nach einigen Überlegungen haben wir uns entschlossen, eigene Gestelle zu bauen. Nur hatten wir natürlich kein Material bei, was annähernd ein Gestell hergeben würde. Wir machten uns auf und schauten, was die anderen Apostelbereiche noch so an Restmaterialien übrig hatten. Große Unterstützung erhielten wir aus dem Bereich Schweiz und Österreich, die eine Berghütte zimmerten und dadurch etwas Holzabfall übrig hatten. Da waren nun unsere Gestelle. Aber ohne Säge war auch das nur unbrauchbares Material. Erneut baten wir um Amtshilfe und innerhalb von 30 Minuten hatten wir unsere Gestelle fix und fertig gesägt. Nun konnten wir die Kamele für die Seidenstraße aufbauen.  Selbst unser verletztes Kamel mit den gebrochenen Füßen stand, zwar bandagiert, aber voll einsetzbar.

Zwischenzeitlich kamen unsere Geschwister aus Russland, Kasachstan, Usbekistan, der Mongolei, Tadschikistan und Turkmenistan an und begannen die Seidenstraße mit Leben zu erfüllen. Mit viel Liebe zum Detail bauten sie die einzelnen Bereiche auf und das Flair der Seidenstraße zog in die Halle ein.

Neben den beschriebenen Aufbauten, wurden der Bereich Spreewald aufgebaut, das Brandenburger Tor mit Stolpersteinen versehen, Vitrinen gefüllt, diverse Sitzgelegenheiten aus Pappe aufgebaut, der Bereich Jenseitsglaube wurde gestaltet, wo uns die Jugend aus dem Erzgebirge zum Tragen unterstützen musste und nicht zu vergessen unser Späti. Der Mittwoch endete für uns  gegen 22 Uhr mit einem Abendessen in der Essenshalle.

Es wurde Donnerstag (Himmelfahrt) und unser Tag begann für uns auch wieder um 08:30 Uhr. Jetzt ging es darum, unseren LKW aus der Halle zu fahren, den gesamten Teppich (ca. 300 m²) von Schutzfolie zu befreien, die Sitzflächen zu gestalten und alles abschließend auf Hochglanz zu bringen. Gegen 13 Uhr hatten wir alles geschafft und hatten einen Moment Zeit, alles in Ruhe zu betrachten. Unser Bischof Knispel nahm nun alle Mitarbeiter zusammen und wir dankten gemeinsam unseren himmlischen Vater für die Hilfe und das Gelingen. Wir hatten es wirklich geschafft und ab diesem Zeitpunkt begann für uns der lang erwartete und geplante „ IJT 2019“. Die Strapazen der Aufbautage waren mit einmal vergessen und es waren nur noch Dankbarkeit und Freude da.

Mittlerweile füllte sich auch schon die Halle. Viele Jugendliche waren bereits am frühen Vormittag angekommen und inspizierten die einzelnen Hallenbereiche.  Unsere Handyladestation und der Sitzbereich vor der Bühne waren ein beliebter Ort zum Verweilen. Die Anreise unseres Sonderzuges aus Berlin / Brandenburg erlebten wir Life über die Sozialen Medien  und fieberten der Ankunft entgegen.

Für einen Teil von uns begann jetzt abwechselnd die Standbetreuung. Darüber und über den Jugendtag mit den Stand- und Halleneindrücken berichtet die nächste Ausgabe.

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