Am Mittwoch, dem 3. November besuchte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny unsere Gemeinde Tegel. Die Brüder aus unserer Nachbargemeinde Hermsdorf nahmen auch am Gottesdienst teil, die Gemeinde selbst war über IPTV angeschlossen. Der Grund dafür waren vorgesehene Amtshandlungen für die Gemeinde Hermsdorf.
Zu Beginn sprach der Bezirksapostel über die Heiligkeit Gottes. Sie ist so groß und gewaltig, dass wir sie uns nicht vorstellen können. Der Gottesdienst ist dafür da, dass wir ein Stück Heiligkeit Gottes erleben. Unsere Heiligung kommt daher, dass wir uns auf Gott ausrichten. Dadurch sind wir ein heiliges Volk, nicht ohne Sünde, nicht ohne Mangel, aber auf Gott ausgerichtet. Wie wird es erst sein, wenn wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen werden, in seiner Größe, Allmacht und Liebe?
Dann ging der Bezirksapostel auf das Wort aus Psalm 146, Vers 7 ein:
„Der Herr macht die Gefangenen frei“
Er sprach zunächst von der menschlichen Freiheit. Freiheit ist ein hohes Gut. Sie ist dadurch begrenzt, dass man dem anderen nicht schadet. Freiheit bedeutet, dass man frei entscheiden kann, bedeutet aber auch Verantwortung. Man muss auch die Konsequenzen seines freien Willens tragen. Der Mensch als Ebenbild Gottes wurde auch als frei geschaffen, aber aus Liebe sollte er Gott gehorsam sein. Aus Liebe binden sich die Menschen – freiwillig! Die Liebe lässt die Bindung gar nicht als Bindung erscheinen – sondern als Glück! Auch das Verhältnis zu Gott ist von der Liebe geprägt. Gott liebt die Menschen und möchte auch geliebt werden.
Der Mensch hat sich aus der Bindung zu Gott gelöst und anstelle der erhofften Freiheit wurde er ein Knecht der Sünde. Um wieder in die Freiheit zu kommen, hat Jesus Christus eine klare Antwort gegeben: Die Wahrheit macht frei! ER ist die Wahrheit! Das Erkennen der Wahrheit und der eigenen Unvollkommenheit ist der Weg der zur Freiheit, zum Frieden führt.
Dann stellte der Bezirksapostel die Frage: Was kann uns alles gefangen nehmen? Er nannte aktuelle Beispiele: Neid, der sich ins Herz frisst erzeugt später Gedanken von Rache, Diebstahl, im Extremfall Mord und Todschlag. Die Lüge ist salonfähig geworden. Man ist gebunden in der Lüge. Auch das Streben nach eigener Ehre, der Egoismus kann gefangen nehmen. Man denkt für sich: Ich bin der Wichtigste. Auch in der Gemeinde tritt das leider auf. Demut und Liebe für alle in der Gemeinde führt zur „Wohlfühlgemeinde“. Süchte und Leidenschaften können Menschen gefangen nehmen, ja den Leib zerstören. Aus diesem Gefängnis herauszukommen ist schwer, man benötigt fachliche und göttliche Hilfe.
Durch Gnade und Vergebung macht uns Jesus Christus immer wieder frei. Wir wollen auch denen behilflich sein, die gefangen sind im Diesseits und im Jenseits.Unter den Menschen ist eine häufige Frage: Wer ist schuld? Jesus hat nie die Frage nach der Schuld gestellt oder sie beantwortet. ER hat den Weg aus der Gefangenschaft gewiesen, die frohe Botschaft verkündigt.
Nach dem Heiligen Abendmahl setzte der Bezirksapostel die Priester Doerksen aus unserer Gemeinde und Priester Lewitz aus der Gemeinde Hermsdorf in den Ruhestand. „Das Herz ist geteilt“, so der Bezirksapostel, „einerseits habt ihr gern dem Herrn gedient und seinen Kindern, zum anderen merkt man das Alter und es wird Zeit Jüngeren den Platz zu überlassen. Wir würden gern mit euch noch weitermachen – aber alles hat seine Zeit“. Beide Priester haben 43 Jahre lang in Demut gedient, haben Freude ausgestrahlt, egal wohin sie gestellt wurden.Es geht weiter zum Tag des Herrn, wo nur die Treue und die Liebe zählen. Er sprach ihnen und ihren Familien seinen Dank aus und letztlich Gott für die wunderbaren Gaben, mit denen sie gedient haben.
Weiterhin verabschiedete der Bezirksapostel unseren Priester René Grasse aus unserer Gemeinde, er wird in Zukunft in der Gemeinde Reinickendorf dienen. Der Bezirksapostel bedankte sich für alles, was er in der Gemeinde und im Werke Gottes getan hat.
Für die Gemeinde Hermsdorf wurde Priester Frank Schroeder als Vorsteher beauftragt, Diakon Riedel als Priester ordiniert und Diakon Schroeder aus Buchholz für Hermsdorf bestätigt.
Es war ein ereignisreicher und unvergesslicher Gottesdienst für die Gemeinden Tegel und Hermsdorf. WD/HD
